Einen Kaffee auf umweltbewusste Weise mitnehmen, das ist gar nicht so einfach. Im Dschungel aus EU-Plastikverbot, überhandnehmenden Pappbechern und offenen Fragen zu Mehrwegbechern fühlen sich viele verunsichert.
Zeit für etwas Klarheit: Wir schauen uns die Fakten an und zeigen Dir, warum Einwegbecher aus Pappe und sogar Mehrwegbecher aus Plastik keine gute Idee sind.
Ob Pappe oder Plastik – Einwegbecher bleibt Einwegbecher.
In Deutschland werden stündlich ca. 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht. Im Jahr kommt das Land so auf schwindelig machende 2,8 Milliarden. Um diesen Wahnsinn europaweit einzuschränken, hat die EU ab dem Jahr 2021 Einwegplastikprodukte verboten.
Unternehmen dürfen nun keine neuen Einmalplastikbecher nachkaufen. Der To go-Becher aus Plastik wird daher ebenso wie Plastikbesteck und -trinkhalme über kurz oder lang aus unserem Leben verschwinden. Ein Erfolg!
Doch leider lautet die Alternative zum Plastikeinwegbecher in den meisten Fällen: Pappeinwegbecher. Nicht nur, dass die Dinger innerhalb weniger Minuten im Kontakt mit heißer Flüssigkeit weich, instabil und wenig appetitlich werden, sie sind auch für die Umwelt kaum verträglicher:
Einwegbecher aus Pappe …
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bestehen aus nicht recycelten Papierfasern und zu etwa 7 % aus Plastikbeschichtungen.
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landen meistens im Restmüll, werden also nicht recycelt, sondern verbrannt.
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verbrauchen bei der Herstellung bis zu 2 Liter Wasser und Energie.
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werden nur ein einziges Mal verwendet, daher ist der Ressourceneinsatz bei der Herstellung höchst ineffizient.
Für den regelmäßigen Transport unseres Lieblingsgetränks ist der Pappeinwegbecher also keine gute und schon gar keine nachhaltige Idee.
Mehrwegbecher – nicht per se umweltfreundlich.
Viele Kaffeebars bieten mittlerweile Mehrwegbecher-Systeme an. Gegen Pfand erhältst Du mit Deinem Kaffee einen der Becher aus dickerem, stabilem Kunststoff. Nach dem Leertrinken gibst Du diesen wieder ab oder tauschst ihn bei teilnehmenden Stellen gegen einen neuen.
So soll verhindert werden, dass der Becher, statt wiederverwendet zu werden, in Küchenschränken oder noch schlimmer im Mülleimer landet. An sich ist das eine prima Sache. Doch damit das Prinzip Mehrwegbecher funktioniert, muss jeder einzelne Becher sehr häufig eingesetzt werden. Warum?
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In der Herstellung erfordern Mehrwegbecher mehr Material und einen höheren Energieaufwand.
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Die Becher müssen zum Spülzentrum des Anbieters transportiert werden, um dort unter hohem Wasserverbrauch gereinigt werden. Dann müssen sie ihren Weg wieder zurück zur Ausgabestellte finden.
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All das führt dazu, dass Mehrwegbecher erst nach der 50. Kaffeefüllung in Sachen Nachhaltigkeit besser abschneiden als Einwegbecher.
Wenn also der Plastikeinwegbecher die Note 6 bekommt und der Pappeinwegbecher eine 5, dann verleihen wir dem Mehrwegplastikbecher eines organisierten Systems eine 2 minus im Fach Nachhaltigkeit. Schon gut, aber da geht noch was.
Du fragst Dich, welche Alternative für den Coffee to go wirklich nachhaltig ist? Der FLSK Kaffeebecher! In diesem Beitrag erklären wir Dir, warum Du mit Deinem eigenen Thermobecher die beste Entscheidung für die Umwelt triffst.